Masturbation ist gesund
Wissenschaftler fordern: Legen Sie endlich mehr Hand an. Denn Solo-Sex trainiert nicht nur Prostata und Potenz: Masturbation ist auch gut für Muskeln, Hormone und Ihr Gehirn
Stachelschwein-Eber tun es, Hunde-Rüden und Schimpansen-Männchen ebenso: Masturbation. Da ist es logisch, dass auch Menschen-Männer regelmäßig Solo-Sex betreiben. Haben Sie schon mal überlegt, warum der Mensch sich auf zwei Beine gestellt hat? „Es ist sicherlich kein Zufall, dass die Hände, wenn wir unsere Arme im Stehen locker hängen lassen, direkt vor dem Penis liegen“, sagt der amerikanische Sexualforscher Robert Pollack. Und das ist auch gut so. Denn Selbstbefriedigung ist gesund! Die meisten Männer ahnen das wohl instinktiv.
Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen das. Fast 100 Prozent aller Männer befriedigen sich selbst. Eine aktuelle Studie der Uni Koblenz-Landau zeigt, dass 87 Prozent der Befragten in der Masturbation keine Ersatzhandlung sehen, sondern eine eigenständige Form von Sexualität. Allein in Mecklenburg-Vorpommern sollte man sich nicht vorschnell als Solo-Sex-Fan outen. Dort liegt die Quote nur bei 53 Prozent. Warum das so ist, darüber streiten sich die Experten noch. Einig sind sie sich dagegen bei der Bewertung der Vorteile, die Selbstbefriedigung für Männer bietet.
Je öfter, desto besser gilt allerdings nicht unbegrenzt. Experte Kappel warnt: „Das führt zur Vereinsamung.“ Und das wäre absolut schade, denn Psychologen sind überzeugt, dass die Beschäftigung mit sich selbst den Sex mit dem Partner verbessern kann. Denn wie, wenn nicht durch Selbstbefriedigung, soll man ohne Stress die eigenen Vorlieben herausfinden und anschließend gegenüber dem Partner äußern?
Frischeres Sperma durch Masturbation
Wenn Sie frisches Erbgut wollen, müssen Sie altes erst einmal loswerden. Raten Sie mal wie?
„Sperma wird normalerweise nach drei, vier Tagen schlecht“, sagt der britische Evolutionsbiologe Robin Baker. Mittels Selbstbefriedigung wird man altes Sperma los; neues, fruchtbareres Material kann nachrücken.
Und das bitte regelmäßig. Denn absterbende Rest-Spermien schädigen durch ihre giftigen Zerfallsprodukte auch frisch produzierte, top-fitte Kollegen. „Spätestens bereits nach acht bis zehn Tagen ist Sperma endgültig hinüber“.
Onanieren ist gesund
Stress abbbauen beim Masturbieren
Man muss zur Entspannung nicht unbedingt in die Sauna gehen
„Wer nicht das Bedürfnis nach Selbstbefriedigung spürt, der hat ein Problem“, sagt Robert Pollack. Denn mit Hilfe von Solo-Sex kann man ganz hervorragend Stress abbauen und nebenbei außerdem noch das Immunsystem stärken. Der amerikanische Selbstbefriedigungs-spezialist und Buchautor Dr. Harold Litten geht sogar so weit, zu behaupten: „Selbstliebe ist eine wichtige Grundlage für jegliche geistige Gesundheit.“
Stärkere Lust auf Sex durch Masturbation
Paradox, aber wahr: Nach dem Sex wollen sie noch mehr Sex
Wissenschaftliche Untersuchungen bestätigen klar, dass nach dem Masturbieren der Testosteronspiegel im Körper deutlich ansteigt. Und die gesteigerte Produktion des Männerhormons bewirkt wiederum, dass man weitaus mehr Lust auf Sex verspürt – eine ideale Wechselwirkung.
Mehr Muskelaufbau
Mastubieren gut für die Armmuskeln
Der Hormonschub bringt aber noch mehr erfreuliche Effekte mit sich: Er unterstützt automatisch den Aufbau zusätzlicher Muskelmasse
Der Testosteron gibt einem Mann mehr Durchsetzungskraft und Zuversicht bei Stress im Beruf und in der Partnerschaft. „Für viele Männer werden teure und langwierige Hormonersatzbehandlungen unnötig, wenn sie sich stattdessen genüsslich ihrem eigenen Körper hingeben“.
Regelmäßiger Sex mit der Partnerin würde sich zwar ähnlich günstig auf den Hormonhaushalt auswirken, ist aber nicht immer und überall zu bekommen. Der eigene Penis steht Ihnen hingegen rund um die Uhr zur kostenfreien Verfügung.
Selbstbefriedigung ist zudem das perfekte Unterarmtraining – eine Muskelgruppe, die beim üblichen Workout meist zu kurz kommt. Vorteilhaft ist es natürlich auch, nicht immer mit der gleichen Hand zu masturbieren, damit kein Ungleichgewicht entsteht. Bizeps, Trizeps und Schultermuskulatur des Arbeitsarms werden beim Solo-Sex ebenfalls stark beansprucht. Inwieweit Sie die übrigen Körpermuskeln einsetzen, hängt von der Stellung ab. Ideales Training für den Waschbrettbauch ist zum Beispiel, auf dem Rücken zu liegen, den Oberkörper zum leichten Crunch anzuheben.
Masturbation erhöht sexuelle Leistungsfähigkeit
Bessere Potenz durch Handanlegen
Dass man durch häufiges Onanieren seine Potenz verliert, ist ungefähr genauso wahr wie das spontane Erblinden, vor dem Sie Ihre Mutter früher vielleicht gewarnt hat.
Im Gegenteil. Der Urologe Dr. Litt schließt nicht aus, dass es einen Trainingseffekt gibt: je öfter, desto härter. „Wer früh im Leben damit anfängt, ist im Alter länger sexuell aktiv“, wird bestätigt.
Selbstbefriedigung kann auch bei medizinischen Diagnosen helfen. Wer beim Sex mit Frauen öfters unter Potenzproblemen leidet, aber auf sich allein gestellt keine Schwierigkeiten hat, der kann beispielsweise physiologische Faktoren wie Gefäßerkrankungen als Ursache schon mal ausschließen.
Länger durchhalten durch Masturbation
Urologe Litt hält große Stücke auf Selbstbefriedigung, wenn es um die Behandlung bei frühzeitigem Samenerguss geht.
Einige Wochen lang sollten Betroffene sich alle zwei bis drei Tage bis kurz vor dem Orgasmus stimulieren, gerne auch zusammen mit der Partnerin. Danach ein paar Minuten Pause einlegen und das Ganze wiederholen. Erst nach mehreren Warmlaufphasen ist der Orgasmus erlaubt. Diese Behandlung hat eine hohe Erfolgsquote, sie wirkt als eine Art Anti-Schlaf-Tablette.
Und Harold Littens Erfahrungen belegen, dass sich mit der gleichen Technik multiple Orgasmen durchaus trainieren lassen. Dadurch, dass der Mann die Ejakulation immer wieder hinauszögert, laufen die Orgasmen zuerst nur im Kopf ab. Das kann mitunter schon ein stundenlanges Spiel werden.
Pro Hand-Job gehen 150 Kalorien flöten. Etwa so viel wie bei 15 Minuten Schwimmen oder zwei Kilometern Laufen. Er unterstützt jede Diät und lässt jede Wampe schmelzen. Und nicht nur das. Wer ihn häufiger praktiziert, darf mit einem spürbaren Trainingseffekt, vor allem für das Herz-Kreislauf-System rechnen. Ein ausgiebiger Solo-Sex trainiert die Pumpe so wie Treppensteigen über mehrere Stockwerke.
Befriedigtes Murmeltier
Besser schlafen durch Masturbation
Der Kopf profitiert auch in anderer Weise, oder es schadet ihm zumindest nicht, wie viele Menschen noch heute befürchten
Alle Statistiken belegen es: Die Hinwendung zur Selbstbefriedigung steigt mit dem Bildungsgrad. Besonders häufig scheinen es Abiturienten, Studenten und Doktoren zu machen. Davon abgesehen wirkt Onanieren nicht nur als Anti-Schlaf-Tablette, es ist auch besser als jede Schlaftablette. Es hilft dem Gehirn, vom Alltagsstress abzuschalten.
Ein Frankfurter Männerarzt Dr. Kappel : „Man fühlt sich entspannt und häufig besser danach.“ Es ist eine Möglichkeit, auf angenehme Art und Weise Dampf abzulassen. Anschließend schlafen Männer wie die Murmeltiere.
Ordentliche Spülung
Gesunde Prostata durch Masturbation
Auch die Prostata profitiert von regelmäßiger Durchspülung
Spaß muss offenbar nicht immer ungesund sein: „Es gibt Hinweise dass sich die Beschwerden einer chronischen, nicht-bakteriellen Prostata-Entzündung durch regelmäßige Selbstbefriedigung bessern“, sagt Urologe Litt.
Regelmäßig heißt in diesem Fall: Sie sollten mindestens zweimal pro Woche Hand an sich legen. „Durch mehrfache Ejakulationen wird die Prostata besser durchblutet, das Sekret bleibt in Bewegung. Infekte können sich dann nicht so leicht festsetzen“, ergänzt Experte Kappel.